Apples Tracking-Schutz in der Kritik
Diverse bekannte App-Anbieter scheinen sich nicht an Apples Anti-Tracking-Dienst ATT zu halten. Das ergab eine Studie des Datenschutzunternehmens Lockdown Privacy, in der zehn bekannte Apps auf ihr Verhalten rund um Apples App-Tracking-Transparenz untersucht wurden.
Apple präsentiert sich bereits seit einiger Zeit als Vorreiter in Sachen Privatsphäre. Um das zu unterstreichen, führte der Tech-Riese im April die App Tracking Transparency (ATT) ein. Diese macht die explizite Zustimmung der Apple-Nutzer:innen zum Tracking ihrer App-übergreifenden Aktivitäten für Werbezwecke erforderlich. Nun belegt eine Studie von Lockdown Privacy, dass die ATT-Funktion nicht wie versprochen die Datensammlung von Nutzer:innen verhindert. Forscher:innen testeten im Rahmen der Studie die zehn populärsten Apps im Appstore, darunter Subway Surfers und Starbucks. ATT hatte demnach keinen Einfluss auf die Anzahl von Trackern und beeinflusste auch die Verbindungsversuche zu Tracking-Unternehmen kaum. Außerdem sollen auch persönliche Daten oder Geräteinformationen in fast allen Fällen geteilt worden sein.
Tracking trotz aktiven Widerspruchs
Die App-Anbieter halten sich nicht an Apples Tracking-Vorgaben, selbst wenn die Nutzer:innen der Nachverfolgung ihrer Daten aktiv widersprechen. So schickt das Spiel „Subway Surfers“ auch nach dem Abwählen des Trackings knapp 30 verschiedene Datenpunkte an einen werbetreibenden Dritten. Darunter fallen IP-Adresse und Geräte-Informationen, die das Tracking erleichtern – wie der Akkuladestand und der verfügbare Speicher.
Laut Lockdown Privacy ist der Grund für dieses Problem, dass Apple „Tracking“ zu eng definiert hat. Das unnötige Senden bestimmter Informationen wird damit nicht prinzipiell verboten. So dürfen Apps etwa zur „Erkennung von Betrug“ weiterhin Daten erfassen und senden. Auch reicht die öffentliche Behauptung eines Unternehmens, Daten nicht mit anderen Informationen zu verknüpfen oder zu verkaufen, bereits aus. Eine Überprüfung findet dabei nicht statt. Lockdown Privacy konstatiert, dass ATT dadurch die Transparenz sogar noch reduziere, da Nutzer:innen sich in einer falschen Sicherheit wiegen. Zudem verschlüsseln Apps ihre Tracking-Daten und erschweren somit die Identifizierung der Inhalte.
Erfahren Sie hier mehr über die Funktionsweise und die Grenzen von Apples ATT-Funktion!