Sprachlern-Apps im Test: Datenschutz bei Babbel und Duolingo
In einer globalisierten Welt, in der die Kommunikation über Sprach- und Ländergrenzen hinweg zum Alltag gehört, sind Sprachkenntnisse zu einer Schlüsselkompetenz geworden, die in vielen Berufsfeldern gefragt ist. Ob die derzeitigen Marktführer Duolingo und Babbel jedoch auch in Hinblick auf Datenschutz ein Vorreiter sind und die gesammelten Daten ihrer Nutzer:innen angemessen schützen, ist Gegenstand unserer Untersuchung.
Babbel
Babbel basiert auf einem Abonnementmodell, dass Nutzer:innen praxisorientiert Sprachen lehrt und sich individuell an die Bedürfnisse der Lernenden je nach Schweregrad anpasst.Dabei sind die jeweiligen Lektionen auf alltägliche Gesprächssituationen ausgelegt, um das Sprechen und Verstehen der Sprache zu fördern.
Die App nutzt in der iOS-Version (21.57.2) und in der Android-Version (21.57.1) wie viele andere Apps Tracker und Analyse-Tools. Des Weiteren sendet die App Nutzerdaten nur verschlüsselt an den App-Hersteller. Zufriedenstellend ist zudem, dass Babbel nur Berechtigungen abruft, die für den Funktionsumfang notwendig sind.
Kritisch zu betrachten ist, dass die App auch auf älteren Android-Versionen installiert werden kann, wodurch es zu Sicherheitslücken kommt. Dadurch wäre es möglich, dass lokale Angreifer ein Backup machen können und somit an sensible Daten kommen könnten. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie in diesem Fall mindestens die Android-Version 10 auf Ihrem Smartphone installiert haben, um angemessene Sicherheitsupdates zu erhalten.
Duolingo
Die App Duolingo bietet Nutzer:innen kostenlos die Möglichkeit durch spielerische Level und Lektionen Sprachen zu lernen. Finanziert wird dieser Dienst durch Premium-Abonnements, so dass bei der Nutzung keine Werbung geschaltet wird und die auch offline verfügbar ist.
Vor sieben Jahren haben wir bereits Duolingo getestet, mit dem Ergebnis, dass einige Sicherheitslücken aufgefallen sind. Bei der iOS-Version (5.0.10) konnten Drittanbieter auf die Namen in den Adressbüchern zugreifen. Noch kritischer war, dass Duolingo hochsensible Daten wie die verwendete E-Mailadresse, Vor- und Nachname sowie das Passwort an fremde Dienstanbieter übertrug.
In einem aktuellen Test der App in der iOS-Version (7.23.0) und Android-Version (7.23.0) wurde festgestellt, dass Duolingo nun nur noch Daten verschlüsselt an den Hersteller sendet. So dass diese Sicherheitslücke geschlossen wurden ist. Hinzukommt jedoch, dass externe Tracker und Analyse-Tools genutzt werden. Insgesamt kann aus unserer Sicht der Finalist in der Kategorie „iPhone App des Jahres 2023“ beruhigt genutzt werden.
Fazit
Zusammengefasst sind Sprachlern-Apps nicht nur für den privaten Gebrauch, sondern auch für den beruflichen Kontext äußerst wertvoll geworden. Hinzu kommt, dass sich Berufstätige durch Sprachtraining selbstbewusst neuen beruflichen Herausforderungen stellen und ihre Karrierechancen verbessern können.
Die detaillierten Prüfberichte finden Sie hier als Download:
Babbel:
Duolingo: