Wie sicher ist Snapchat wirklich?
Snapchat zählt zu den populärsten Instant-Messaging-Apps weltweit. User:innen können in der App Videos, Fotos und Nachrichten versenden und dabei selbst bestimmen, wie lange diese angezeigt werden. Hierdurch will Snapchat es den Nutzer:innen ermöglichen, spontane Momente visuell mit Freunden zu teilen. Doch wie bei allen Social-Media-Diensten zeigen auch bei Snapchat viele Nutzer:innen datenschutzrechtliche Bedenken. Wir haben deshalb den Test gemacht und der Snapchat App einer umfassenden Datenschutz Prüfung unterzogen!
Die Snapchat App im iOS App Store
Über Snapchat
Snapchat ist ein in Amerika gegründeter Messaging-Dienst, über den User:innen vorwiegend Fotos und kurze Videos (engl. „Snaps“) versenden, die sie mit Filtern, Texten und Stickern versehen können. Auch das Chatten über reine Textnachrichten ist möglich. Das Besondere an Snapchat: User:innen können selbst einstellen, wie lange ihre Kontakte die versendeten Dateien sehen können. Auch das Senden von Bildern und Videos aus der Fotogalerie ist möglich. Zudem können Nutzer:innen ihre Snaps in ihre Story hochladen, wo sie für 24 Stunden sichtbar ist – je nach Einstellung entweder für Freunde oder für die gesamte Snapchat Community.
Snapchat und Datenschutz: So sicher ist die Snapchat App
Zur Analyse des Sicherheitsniveaus der Snapchat App haben unsere Security-Experten Snapchat im Rahmen eines Prepentests umfassend auf mögliche Sicherheitslücken untersucht. Hierbei haben sie sowohl Snapchat für iOS (v 12.20.0.32) als auch für Android (v 12.20.0.33) geprüft.
Snapchat: Drittanbieter & Datenübertragung
Unsere Sicherheitsexperten konnten die Nutzung von Trackern und Analyse-Tools wie Google Analytics feststellen. Da die Server dieser Drittanbieter in den USA liegen, kann eine Datenverarbeitung entlang der DSGVO nicht gewährleistet werden. Positiv ist im Testlauf aufgefallen, dass Snapchat Nutzerdaten verschlüsselt an den App-Hersteller übermittelt. Auch eine Man-in-the-Middle Attacke ist den Security Analysten nicht gelungen. Das heißt, dass es potenziellen Angreifern nicht ohne Weiteres möglich ist, gesendete Daten unbemerkt abzufangen.
Snapchat: Zugriffsberechtigungen
Snapchat fordert den Zugriff auf die Kamera, die Fotogalerie, den Standort, die Kontakte und das Mikrofon an. Da diese App-Berechtigungen jedoch notwendig für die Nutzung des vollen Funktionsumfangs sind, ist die App nicht als überpriviligiert einzustufen. Erfahren Sie hier, wie Sie sicher mit App-Berechtigungen umgehen!
Trügerische Sicherheit der Dateien
User:innen können zwar einstellen, wie lange ihre Snaps den Kontakten angezeigt werden. Diese können dennoch einen Screenshot vom Snap machen – auch wenn die App den Creator hierüber informiert. Das bedeutet jedoch, dass Nutzer:innen sich nicht in trügerischer Sicherheit wiegen sollten, was die Kurzlebigkeit ihrer gesendeten Inhalte angeht. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Daten ist geboten, da die Dateien genauso gespeichert werden können, wie es in anderen Messenger-Apps der Fall ist. Zudem ist anzumerken, dass Snapchat bereits mehrfach wegen Datenlecks in den Negativschlagzeilen stand. Hierbei wurden Daten und Aufnahmen von hunderttausenden User:innen im Internet veröffentlicht.
Snapchat: Datenschutz Beurteilung
Aufgrund der aufgeführten Punkte raten wir von der Nutzung der Snapchat App im Unternehmen ab und empfehlen stattdessen den Einsatz eines sicheren alternativen Messenger-Dienstes. Denn Snapchat stellt Verbindungen in die DSGVO-fremden Vereinigten Staaten her, sodass keine sichere Verarbeitung der erfassten Informationen gewährleistet ist. Zudem war die App schon mehrfach von Datenlecks betroffen, was ebenfalls für die Nutzung einer Messenger-Alternative spricht.
Testergebnisse
Laden Sie sich die detaillierten Testergebnisse der Snapchat App hier kostenfrei herunter:
