DSGVO-Rekordstrafe gegen WhatsApp
Welche Daten verarbeitet WhatsApp und zu welchem Zweck? Laut der irischen Datenschutzbehörde Data Protection Commission (DPC) hat die Facebook-Tochter dies nicht transparent genug dargelegt. WhatsApp muss nun eine DSGVO-Strafe in Höhe von 225 Millionen Euro zahlen.
Seit der Übernahme durch Facebook steht WhatsApp immer wieder aufgrund seines lockeren Umgangs mit Nutzer:innendaten in der Kritik. Nun fällt dem Messenger-Dienst sein verantwortungsloses Verhalten auf die Füße. Wegen fehlender Transparenz verhängte die DPC nun eine Rekordstrafe von 225 Millionen Euro – der höchste Betrag, den die DPC jemals bestimmt hat. Die Sanktion bezieht sich auf Untersuchungen aus dem Jahr 2018, die im Zusammenhang mit der Weitergabe von Daten steht. WhatsApp beging hierbei eindeutige Verstöße gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung. Die Höhe der Geldstrafe lässt erahnen, wie heftig die Regelbrüche letztendlich gewesen sein mussten. Außerdem ist WhatsApp dazu aufgefordert, seine Datenverarbeitung entsprechend der DSGVO anzupassen. Wird dies nicht umgesetzt, drohen weitere Bußgelder.
DSGVO Strafe für WhatsApp nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
Auch wenn der Geldbetrag mit 225 Millionen Euro sehr hoch ist, handelt es sich dabei lediglich um 0,08% des Umsatzes der Facebook-Gruppe. Möglich wären laut DSGVO Geldbußen von bis zu 4% des Gesamtumsatzes. Kritiker bemängeln deshalb das halbherzige Vorgehen der DPC, das schon seit Jahren kritisiert wird. Der Messenger-Dienst wehrte sich gegen die Strafzahlung und kündigte an, Berufung einzulegen. Ob und wann dies tatsächlich geschehen wird, bleibt zunächst abzuwarten
Wer aktuell auf der Suche nach einem neuen, datenschutzfreundlichen Messenger-Dienst ist, sollte den Download von Signal oder Threema erwägen. Die Dienste enthalten keine Werbung und sind Open Source – das heißt auditierbar und vertrauenswürdig. Welche Apps Sie aufgrund von DSGVO-Vertößen auch besser nicht nutzen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.