Spyware auch in Deutschland im Einsatz
Vor einigen Wochen sorgte das israelische Technologieunternehmen NSO mit seiner Spionage-Software Pegasus für Schlagzeilen. Ein globales Recherche-Projekt unter der Leitung von Forbidden Stories hat herausgefunden, dass Journalisti:innen, Politiker:innen und Oppositionelle weltweit mithilfe der Spyware „Pegasus” ausspioniert wurden. Nun kommt ans Licht, dass auch das deutsche BKA den Trojaner zur Ausspähung von Smartphones einsetzt.
Die Vizepräsidentin des Bundeskriminalamtes (BKA), Martina Link, bestätigte vergangene Woche, dass ihre Behörde die Ausspäh-Software Pegasus im Herbst 2020 gekauft und seit März eingesetzt habe. Die Software kam in Ermittlungsverfahren im Bereich des Terrorismus und der organisierten Kriminalität zum Einsatz. Diese sind alle noch nicht abgeschlossen. Das BKA habe laut Link allerdings nicht die Standardversion der Software erworben. Denn Pegasus kann deutlich mehr als das, was die deutsche Gesetzeslage zulässt. Deshalb nutze das BKA eine eingeschränkte Version der Software, die verfassungskonform eingesetzt werden könne. Das BKA habe diesen maßgeschneiderten Trojaner umfangreich geprüft. Zwar habe das BKA das Bundesinnenministerium über den Kauf des Trojaners in Kenntnis gesetzt. Allerdings war Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) über den Einsatz wohl nicht informiert.
Der Kauf der israelischen Spähsoftware bringt die Bundesregierung in Erklärungsnot. Denn seit Jahren steht die Herstellerfirma NSO mit ihrer Spionage-Software in der Kritik, da sie diese auch an autoritäre Staaten verkauft, die damit Kritiker verfolgen und ausspionieren. Die Bundesregierung ist nun Aufklärung schuldig: Wie wird die verfassungskonforme Nutzung überwacht und dokumentiert?
Lesen Sie hier alles zur Funktionsweise und zu den Gefahren von Pegasus.
Pegasus-Check für Sicherheit
Um auszuschließen, dass sich infizierte Geräte in Ihrem Unternehmensnetzwerk befinden, bietet mediaTest digital einen Pegasus-Check für Ihre Mobilgeräteflotte an (iOS- und Android-Smartphones und -Tablets). Dabei prüfen die Security-Analysten die gewünschten Geräte für die gesamte Belegschaft oder ausgewählte Personengruppen und Abteilungen. Die Prüfung kann je nach Anforderung vor Ort oder Remote stattfinden.