Advertising ID: Wo die Gefahren liegen und wie man sie entfernt
Die Werbe ID, auch Advertising ID genannt, funktioniert wie ein Nummernschild für Smartphones: Jedes Mobilgerät besitzt eine individuelle Werbe ID, die für personalisierte Werbung bei den jeweiligen User:innen sorgt. Welche datenschutzrechtlichen Risiken mit der Werbe ID einhergehen und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie hier!
Werbe ID: Was ist das?
Die Werbe ID, auch bekannt als Advertising ID oder Ad-ID, ist eine individuelle Kennung von Smartphones und Tablets. Sie ist dafür verantwortlich, Nutzer:innen personalisierte Werbung anzuzeigen. Betriebssysteme generieren die Werbe-ID für jedes Mobilgerät und können diese anschließend Werbetreibenden und anderen Unternehmen zur Verfügung stellen. Hierdurch können Drittanbieter gezielte Werbung an bestimmte Zielgruppen schalten. Im Falle von Android heißt die Advertising ID „Google Advertising ID“ (GAID), bei Apple ist es die „Identifier for Advertisers“ (IDFA). Lesen Sie hier mehr zu Apples Umgang mit der IDFA!
Datenschutzrisiken durch die Nutzung von Advertising IDs
Die Nutzung von Advertising IDs für personalisierte Werbung bietet für Werbetreibende zwar Vorteile, birgt jedoch erhebliche Datenschutzrisiken für die Nutzer:innen. Ursprünglich sollte die dynamische Advertising ID als sicherer Nachfolger permanenter Kennnummern (z.B. Seriennummern von Smartphones) fungieren. Denn mit der Werbe ID dürfen keine persönlichen Information verknüpft sein – gleichzeitig soll sie es Werbenetzwerken ermöglichen, Nutzer:innenprofile zu erstellen. Doch viele Apps halten sich nicht an diese Vorgaben und fragen personenbezogene Daten, wie Login-Informationen, in Verbindung mit der Ad-ID ab. Unternehmen können die Advertising ID nutzen, um User:innen online und offline zu tracken. Hierfür sammeln sie Informationen wie Standortdaten und Suchanfragen und nutzen diese, um das Nutzer:innenverhalten zu analysieren und entsprechende Werbung zu schalten. Geraten diese Daten in die falschen Hände, kann dies zu Identitätsdiebstahl, Betrug und weiteren datenschutzrechtlichen Missbräuchen führen.
Advertising ID: Datenschutzbestimmungen
Um die Privatsphäre der Nutzerinnen zu schützen, müssen Unternehmen bei der Nutzung der Werbe ID bestimmte Datenschutzbestimmungen einhalten. Hierzu gehört mitunter eine Opt-In-Option, damit Nutzerinnen selbst entscheiden können, ob sie personalisierte Werbung erhalten möchten oder nicht. Außerdem müssen Unternehmen in ihrer Datenschutzerklärung transparent darlegen, wie sie Daten sammeln und wie sie diese Informationen verwenden.
Wie können IT-Administratoren die Verwendung von Advertising IDs kontrollieren?
IT-Administrator:innen und Datenschutzbeauftragte können die Verwendung von Werbe IDs auf den Geräten, die sie verwalten, kontrollieren. Hierzu können sie die Geräte so konfigurieren, dass die Advertising ID regelmäßig zurückgesetzt wird, um die Nachverfolgung der Nutzer:innen zu minimieren. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass die User:innen über Datenschutzrichtlinien von Apps informiert sind und dass sie die Möglichkeit haben, personalisierte Werbung abzulehnen. Am zuverlässigsten gelingt dies über die Nutzung einer App Risk Management-Lösung wie APPVISORY, die Apps automatisiert auf ihr Sicherheitsniveau prüft und anschließend in einer Positiv- und Negativliste sortiert. Testen Sie APPVISORY hier kostenlos!
Wie kann man die Werbe ID löschen?
Nutzer:innen können einstellen, dass sie keine personalisierte Werbung erhalten möchten. Dadurch dürfen Werbefirmen nicht nur keine Werbung mehr ausspielen, sondern die Werbe ID gar nicht erst zur Bildung eines Nutzer:innenprofils abfragen. Bei Android kann dies über den Pfad Einstellungen – Google – Anzeigen / Werbung vorgenommen werden. Hier können User:innen den Schieberegeler bei „personalsierte Werbung“ deaktivieren. Zusätzlich kann im gleichen Menü die Werbe ID zurückgesetzt werden. Bei iOS können User:innen dies unter Einstellungen – Datenschutz – Tracking konfigurieren. Hier können sie den Punkt „Apps erlauben, Tracking anzufordern“ deaktivieren. Selbst wenn dieser Menüpunkt aktiviert ist, müssen User:innen seit iOS 14 dem App-übergreifenden Tracking explizit zustimmen. Wenn auch Apple selbst keine personalisierte Werbung ausspielen soll, können User:innen dies unter Datenschutz – Apple-Werbung entsprechend einstellen.
Fazit: Werbe-ID kontrollieren für mehr Datenschutz
Advertising IDs sind ein wichtiger Bestandteil der personalisierten Werbung – sie bergen jedoch auch erhebliche Datenschutzrisiken. Um das Vertrauen der Nutzerinnen zu gewinnen und gleichzeitig ihre Marketingstrategien zu optimieren, müssen Unternehmen ihre Datenverarbeitung transparent darlegen. Für IT-Administrator:innen und Privatnutzer:innen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Verwendung von Advertising IDs zu kontrollieren. So können sie sicherstellen, dass die Privatsphäre der Nutzer:innen respektiert wird und persönliche Daten nicht in die falschen Hände geraten.