Verschlüsselung von Daten: Was Sie wissen müssen
Datensicherheit ist in der heutigen digitalen Welt von entscheidender Bedeutung. Insbesondere bei Programmen und Anwendungen, die auf sensible Daten zugreifen, diese übertragen oder speichern, sollte der Schutz vor unbefugtem Zugriffen ein zentraler Bestandteil sein. Eine der effektivsten Methoden zum Schutz von Daten ist die Verschlüsselung. Dabei greifen Entwickler meist auf verschiedene Verschlüsselungsverfahren zurück. Dieser Artikel gibt einen Überblick über gängige Verschlüsselungsmethoden und deren Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Sicherheit Ihrer Daten.
Verschlüsselungsverfahren im Überblick
Die Wahl der Verschlüsselungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Daten, die übertragen oder gespeichert werden, und den Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind. Folgende Methoden sind die gängisten:
1. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unterscheidet man zwischen dem symmetrischen und dem asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren.
Symmetrische Verschlüsselung:
Bei diesem Verschlüsselungsverfahren wird derselbe Schlüssel zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Daten verwendet. Das heißt, beide Parteien, die die Daten übertragen, teilen sich einen Schlüssel. Obwohl die symmetrische Verschlüsselung von Daten schnell und effektiv ist, kann sie anfällig für Angriffe sein, wenn der Schlüssel kompromittiert wird. Dies kann zum Beispiel durch Phishing-Attacken geschehen, bei denen ein Angreifer versucht, den Schlüssel einer der beteiligten Parteien zu stehlen. Auch der Diebstahl oder Verlust des Schlüssels kann zu einer Kompromittierung führen.
Asymmetrische Verschlüsselung:
Bei dieser Verschlüsselungsmethode gibt es zwei verschiedene Schlüssel – einen öffentlichen und einen privaten. Der öffentliche Schlüssel verschlüsselt die Daten, während der private Schlüssel die Daten entschlüsselt. Dieses Verschlüsselungsverfahren ist in der Regel sicherer als die symmetrische Verschlüsselung und wird daher häufig in Messaging- und E-Mail-Anwendungen eingesetzt. Hier erhält z. B. jeder Nutzer einen eigenen privaten und einen öffentlichen Schlüssel. Wenn ein Nutzer eine Nachricht an einen anderen Nutzer sendet, verschlüsselt die Anwendung die Nachricht mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers. Der Empfänger kann die Nachricht dann nur mit seinem privaten Schlüssel, den nur er kennt, entschlüsseln. Diese Methode ist jedoch in der Regel langsamer und ressourcenintensiver als die symmetrische Verschlüsselung. Zudem besteht auch bei dieser Verschlüsselungsmethode die Gefahr, dass Angreifer versuchen, den privaten Schlüssel mit Brute-Force-Methoden oder anderen Techniken zu stehlen.
Hashing
Hashing beschreibt eine Einwegfunktion, um aus Daten einen Hashwert zu erzeugen. In diesem Sinne ist es kein klassisches Verschlüsselungsverfahren. Dieser Hashwert kann jedoch verwendet werden, um die Integrität der Daten zu überprüfen. Versucht jemand, die Daten zu verändern, stimmt der Hashwert nicht mehr überein und der Zugriff auf die Daten kann verweigert werden. Allerdings ist diese Methode anfällig für Angriffe, wenn Kriminelle den Hash-Algorithmus kompromittieren. Das heißt, dass der Hashwer in der Regel sehr einfach wieder in den Ausgangswert zurückübersetzt werden kann.
SSL/TLS-Verschlüsselung
Die SSL/TLS-Verschlüsselungsmethode kommt häufig für die Übertragung von Daten über das Internet zum Einsatz. Da immer mehr Anwendungen auf das Internet zugreifen und Informationen über das Netz übertragen, zählt die SSL/TLS-Verschlüsselung zu einer unverzichtbaren Methode, um die Vertraulichkeit und Integrität der Benutzerdaten zu gewährleisten.
Die SSL/TLS-Verschlüsselung verwendet ein digitales Zertifikat, um die Identität von Servern und Clients zu überprüfen. Anschließend nutzt sie eine asymmetrische Verschlüsselung, um die Daten während der Übertragung zu schützen. Obwohl die SSL/TLS-Verschlüsselung eine der sichersten Methoden ist, um Daten über das Internet zu übertragen, ist sie dennoch anfällig für Angriffe. Ein Angreifer könnte beispielsweise versuchen, das digitale Zertifikat zu fälschen oder zu stehlen, um einen Man-in-the-Middle-Angriff durchzuführen. Auch Schwachstellen in den verwendeten Verschlüsselungsprotokollen oder in der Implementierung der Verschlüsselung können zu einer Kompromittierung führen.
Welche Verschlüsselungsmethode ist die sicherste?
Generell ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicherer als andere Methoden der Datenverschlüsselung. Insbesondere die asymmetrische Verschlüsselung macht es Angreifern schwer, die verschlüsselten Daten zu lesen. Dennoch ist es immer ratsam, mehrere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und sich bei der Nutzung einer Anwendung nicht auf das Verschlüsselungsverfahren zu verlassen. Nutzen Sie immer sicherer Passwörter und aktualisieren Sie Ihre Software und Anwendungen regelmäßig.
Was ist, wenn gar keine Verschlüsselung eingesetzt wird?
Problematisch wird es, wenn Anwendungen überhaupt keine Verschlüsselung verwenden. Hier ist es für Angreifer ein Leichtes, Daten abzufangen und so an sensible Informationen zu gelangen. Am Beispiel von mobilen Apps wird deutlich, dass es sich hier um keine Seltenheit handelt: Immerhin ein Siebtel aller iOS-Apps und 20 Prozent aller Android-Apps nutzen keinerlei Verschlüsselungsverfahren. Daher sollten insbesondere Unternehmen, die im Geschäftsalltag auf die Nutzung von Apps angewiesen sind, die für den Einsatz vorgesehenen Apps vor der Installation prüfen. Dazu können sich Unternehmen unter www.appvisory.com/demo kostenlos für die App Risk Management Plattform APPVISORY registrieren. Diese prüft alle bereits eingesetzten und für die Zukunft geplanten Apps hinsichtlich ihres Sicherheitsniveaus und liefert dabei Aussagen über die verwendeten Verschlüsselungsverfahren und -stärken der App.